Die renaturierte Isar im Landkreis Dingolfing-Landau
Bildrechte: BR/Harald Mitterer

Die renaturierte Isar im Landkreis Dingolfing-Landau

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Mehr Flachwasserzonen: Kies für die niederbayerische Isar

In den vergangenen Jahren ist an der niederbayerischen Isar viel unternommen worden, um dem Fluss wieder ein natürlicheres Flussbett zu geben. Entstanden sind Flachwasserzonen und naturnahe Uferbereiche. Jetzt geht die Renaturierung weiter.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die im Unterlauf in ein Steinkorsett gezwängte und fast kanalisierte niederbayerische Isar hat in den vergangenen Jahren durch Renaturierungsmaßnahmen wieder teilweise naturnahe Uferbereiche bekommen. Entstanden sind unter anderem flache Kiesstrände und offene Ufer an den Abschnitten in Loiching, Dingolfing, Mamming und Landau. Jetzt sollen zusätzliche Flachwasserzonen im Flussbett geschaffen werden. Das Projekt wurde Freitagnachmittag in Dingolfing vorgestellt. Dafür werden in den kommenden Monaten große Mengen Kies in die Isar eingebracht.

1.000 Lkw-Ladungen Kies werden in die Isar eingebracht

130.000 Kubikmeter Kies werden von September bis April in die renaturierten Isarabschnitte eingebracht. Das sind mehr als 1.000 Lkw Ladungen. Das Material kommt aus der Isar im Stadtgebiet von Landshut. "Der Kies lagert sich im Stadtgebiet von Landshut ab und kann dort zu einer Hochwassergefahr werden", erklärt Patrick Giebel vom Wasserwirtschaftsamt Landshut. Und da habe sich die Option ergeben, diesen Kies in das Unterwasser der Isar wieder einzubringen.

Mit dem Kies können rund fünf Hektar zusätzliche Flachwasserzonen in den Isarabschnitten in Loiching, Dingolfing, Mamming und Landau geschaffen werden. "Das Monitoring in den renaturierten Isarabschnitten zeigt, dass sich der Lebensraum im Fluss dort deutlich verbessert hat", sagt Wolfgang Lorenz von der Höheren Naturschutzbehörde bei der Regierung von Niederbayern.

Untersuchungen zeigen: Flachwasserzonen wichtig

Seit 2016 habe sich die Anzahl der Fische in diesen Bereichen versechsfacht, vor allem seltene und strömungsliebende Fischarten wie Nase und Barbe hätten sehr stark profitiert und so neue Laichgebiete bekommen. Die natürliche Nachzucht hat sich verbessert.

Für Michael Kreiner vom Fischereiverband Niederbayern sind die rund fünf Hektar zusätzlichen Flachwasserflächen, die in der Isar neu geschaffen werden, ein Glücksfall: "Das ist wie ein Sechser im Lotto für die Fische und die gefährdeten Kieslaicher", sagte der Fischexperte im BR Interview. Weil sie dann endlich mal wieder die Möglichkeit hätten, auf einem frischen Kies im nächsten Frühjahr abzulaichen. Aus naturschutzfachlichen Gründen muss der Kieseintrag bis zum April nächsten Jahres abgeschlossen sein. An allen vier Isarabschnitten gibt es in den kommenden Wochen Informationsveranstaltungen. Denn während der Kiesanfuhr kommt es zu Beeinträchtigungen und teilwiesen Sperrungen an den Isarufern.

Renaturierung macht Isar wieder erlebbar

Die mit Geldern der Europäischen Union geförderte Renaturierung hat die Isar am Unterlauf vor der Mündung in die Donau bei Loiching, Dingolfing, Mamming und Landau für Menschen wieder erlebbar gemacht. Die Steinverbauungen am Ufer wurden entfernt. Entstanden sind flach abfallende Uferbereiche mit Kiesbänken: Naherholungsmöglichkeiten für Menschen und gleichzeitig Lebensräume für Fische und Pflanzen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!