Ministerpräsident Andrej Plenkovic
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Regierungspartei HDZ gewinnt Parlamentswahl in Kroatien

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Konservative gewinnen Parlamentswahl in Kroatien

Die Regierungspartei HDZ hat Hochrechnungen zufolge die Parlamentswahl in Kroatien klar gewonnen. Um weiterregieren zu können, braucht die Partei von Ministerpräsident Andrej Plenkovic aber vermutlich einen Koalitionspartner.

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Bei der Parlamentswahl in Kroatien ist die bürgerliche Partei HDZ von Ministerpräsident Andrej Plenkovic nach Hochrechnungen auf Basis von vorläufigen Teilergebnissen stärkste Kraft geworden, hat aber die absolute Mehrheit für eine Regierungsbildung verfehlt. Wie die Wahlkommission nach Auszählung von 86,85 Prozent der Stimmzettel in der Nacht bekanntgab, erhielt seine Partei HDZ mit ihren Verbündeten 35,04 Prozent der Wählerstimmen und damit 60 der insgesamt 151 Sitze im Parlament. Damit hätte Plenkovic zwar noch keine absolute Mehrheit, jedoch gilt es als möglich, dass er kleinere Parteien sowie Vertreter der ethnischen Minderheiten für eine Koalition gewinnen könnte. Ein von den oppositionellen Sozialdemokraten (SDP) geführtes Bündnis holt 42 Mandate. Drittstärkste Kraft wird die rechtsnationalistische Heimatbewegung mit 14 Sitzen.

Vorwürfe der Korruption gegen Plenkovic

Aufgrund von Vorwürfen der Korruption und Vetternwirtschaft gegen Plenkovic und seine Partei hatten einige der kleineren Parteien bereits im Vorfeld angekündigt, nicht mit der HDZ zusammenarbeiten zu wollen. Denkbar wäre etwa unter anderem eine Koalition der amtierenden Regierungspartei mit der rechtspopulistischen Heimatbewegung, die sich offen für ein Bündnis mit der HDZ gezeigt hat.

Auch Sozialdemokraten könnten Regierungsbildung versuchen

Die sozialdemokratische Partei SDP holte den Hochrechnungen zufolge 42 Sitze und wurde damit zweitstärkste Kraft. Auch sie könnte versuchen, eine Regierung zu bilden. Die Sozialdemokraten bräuchten aber in jedem Fall mehrere Koalitionspartner.

Das Duell Plenkovic vs. Milanovic

Noch Stunden vor Schließung der Wahllokale lag die Wahlbeteiligung bei mehr als 50 Prozent - ein Rekord. Wahlkampfthemen waren unter anderem die höchste Inflationsrate in der Eurozone, Arbeitskräftemangel und illegale Migration. Vor allem aber stand das Duell des konservativen Ministerpräsident Andrej Plenkovic und seines sozialdemokratischen Herausforderers, Präsident Zoran Milanovic, im Mittelpunkt des Wahlkampfs. Milanovic warf den Konservativen "massiven Diebstahl" staatlicher Gelder vor, Plenkovic warnte davor, dass Milanovic Kroatien als Ministerpräsident näher an Russland heranführen könnte.

Mit Informationen von dpa, Reuters und AFP

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