Ministerpräsident Söder neben den Schutthaufen in Pullman City.
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Nach Brand in "Pullman City": Söder verspricht schnelle Hilfe

Am Sonntag hat ein Großfeuer Teile der Westernstadt "Pullman City" in Schutt und Asche gelegt. Am Donnerstag nun hat Ministerpräsident Markus Söder den Brandort im Kreis Passau besucht – und den Betreibern und Mitarbeitenden Hoffnung gemacht.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Eine halbe Stunde vor dem Politikerbesuch: Die beiden Geschäftsführer Claus Six und Ernst Grünberger stehen vor Bergen aus Schutt, verkohlten Holzteilen und Mauerresten. Im Hintergrund laufen mehrere Bagger. Die Aufräumarbeiten gehen voran – vier Tage nach dem Unglück. Six: "Wir brauchen schnelle Hilfe für den Wiederaufbau. Wenn die Politik uns das heute zusagt, sind wir einen Schritt weiter."

Existenzängste bei den Mitarbeitern

Einige Meter daneben: Josef Groll steht vor einem riesigen Trümmerhaufen. Erkennbar ist eigentlich nur ein großer, verrußter Kohlensäuretank. Groll arbeitet seit über 20 Jahren in der Westernstadt, als Pächter eines Billardsalons, den er mit seiner Frau betreibt. Wie es für ihn weitergeht? "Ich kann mir nichts anderes als Pullman vorstellen", so Groll.

Sein Wunsch: In einem knappen Jahr wieder hinter der Theke und am Billardtisch stehen zu können. "Pullman City" sei seine Existenz.

"Wir haben gar nix mehr"

10 Uhr: Söder ist pünktlich. Nach kurzer Begrüßung verschwindet er mit den Geschäftsführern und örtlichen Politikern in einem abgeschlossenen Raum im Eingangsbereich: Lagebesprechung. Medien dürfen erst wieder dabei sein, als sich der Tross in Richtung Mainstreet – besser gesagt: Was davon noch übrig ist – bewegt.

Die Geschäftsführer zeigen auf die Schuttberge: "Hier war der Mexikaner, dahinter das Steakhouse. Links unser Herzstück, die komplette Verwaltung. Wir haben keinen Bleistift mehr. Wir haben gar nix mehr." Söder nickt, schaut sich um und stellt fest: "Wenn man sieht, was hier alles kaputt ist, kann man nur sagen: Gott sei Dank sind keine Personen zu Schaden gekommen."

Das Versprechen: Unbürokratische und schnelle Hilfe

Kurz nach halb 11 Uhr: Ende des Rundgangs. Der Ministerpräsident, die für den Tourismus zuständige Ministerin Michaela Kaniber und Bauminister Christian Bernreiter – alle CSU – stellen sich vor die Mikrofone. Man wolle den Wiederaufbau erleichtern, sagt Söder, mit beschleunigten Planungsverfahren. Rechtssicher, aber unbürokratisch und schnell: "Bürokratie soll helfen und nicht blockieren."

Außerdem würden seine Minister Fördermöglichkeiten prüfen, um dem Unternehmen Mut zu machen, weiter zu investieren. Die Verantwortlichen der Westernstadt und Mitarbeitende, die die spontane Pressekonferenz beobachten, applaudieren.

Erste Gespräche mit Versicherung

11 Uhr: Söder, Kaniber und Bernreiter verabschieden sich. Claus Six atmet tief durch. Die Politiker-Visite habe ihm Mut gemacht. Genauso die Gespräche mit den Versicherungen, unmittelbar nach der Brandkatastrophe. Klar seien das knallharte Verhandlungen, aber die Bereitschaft zu helfen sei auch hier da, so der Pullman-Boss. Die Versicherung beinhalte auch eine Betriebsunterbrechung von einem Jahr, sodass die Bezahlung der über 400 Mitarbeitenden zwölf Monate lang gesichert sei.

Die Saisoneröffnung im Frühjahr, der Abschluss des Wiederaufbaus bis November – so lautet der Plan der Verantwortlichen der Westernstadt. Das große Plakat am Eingang hätte dann noch seine Gültigkeit: "Großer deutsch-amerikanischer Weihnachtsmarkt – vom 1. bis zum 4. Advent".

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