Passaus Bischof Oster
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Ohne mich! - Passaus Bischof Oster hält nichts vom neuen Synodalen Ausschuss - so wie seine Amtsbrüder aus Regensburg und Eichstätt.

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Kirchen-Reformprozess geht weiter - 4 bayerische Bischöfe fehlen

Der Reformprozess "Synodaler Weg" der katholischen Kirche in Deutschland geht in die nächste Runde: Am Wochenende kam der Synodale Ausschuss zu seiner konstituierenden Sitzung in Essen zusammen. Doch vier bayerische Bischöfe waren nicht dabei.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

In Essen konstituierte sich am Wochenende der Synodale Ausschuss, mit dem die katholische Kirche in Deutschland ihren Reformprozess, den sogenannten synodalen Weg, fortsetzen will. Doch vier bayerische Bischöfe waren dem Treffen ferngeblieben.

Vier bayerische Bischöfe kommen nicht nach Essen

Die Bischöfe Stefan Oster (Bistum Passau), Rudolf Voderholzer (Bistum Regensburg) und Gregor Maria Hanke (Eichstätt) waren nicht zu dem Treffen in den Ruhrpott gereist. Das bestätigten sie dem BR. Auch der Augsburger Bischof Bertram Meier kam nicht. Er werde an einer "seit langer Zeit geplanten Diözesanpilgerreise nach Sankt Peter-Ording" teilnehmen, zitiert die "Augsburger Allgemeine" (Mittwoch) einen Sprecher Meiers.

Voderholzer, Oster und Hanke verwiesen auf ihre bekannte Haltung. Im Sommer hatten sie bereits schriftlich erklärt, dass sie die Ergebnisse der Weltbischofssynode in Rom abwarten und erst dann nach möglichen neuen Organisationsformen fragen wollen. Schon jetzt einen Synodalen Ausschuss auf den Weg zu bringen, sei ihrer Auffassung nach gegen die klare Weisung des Papstes. Deshalb würden sie diesen Schritt nicht mitgehen. Die Weltbischofssynode sammelt derzeit parallel zu Deutschland mögliche Reformvorschläge für die Weltkirche und wird in einem Jahr zu Ende gehen.

In dem Schreiben vom Juni dieses Jahres teilen auch Kardinal Rainer Maria Woelki (Erzbistum Köln) und Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer diese Auffassung.

Synodaler Ausschuss soll Weg für mögliche Kirchen-Reformen ebnen

Auf dem zweitägigen Treffen von Bischöfen und Laien sollen Satzung und Geschäftsordnung für das neue Gremium verabschiedet werden. Ziel ist es, den weiteren Weg für mögliche kirchliche Reformen zu ebnen, unter anderem hin zu mehr Mitbestimmung und Gleichberechtigung.

Die 74 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Synodalen Ausschusses sollen die Einrichtung eines dauerhaften "Synodalen Rats" bis spätestens zum März 2026 vorbereiten. In diesem Gremium wollen Laien und Bischöfe dann ihre Beratungen zu den Kernthemen des Synodalen Weges fortsetzen: Macht, Rolle der Frauen, Sexualmoral und priesterliche Lebensform.

Vatikan ablehnend

Der Vatikan hatte sich mehrfach gegen die Gründung eines solchen Synodalen Rats ausgesprochen. Er sieht die Gefahr, dass die Autorität der Bischöfe dadurch unzulässig eingeschränkt würde. Die katholische Kirche in Deutschland sei zudem nicht befugt, ein derartiges Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten, erklärte Rom. Trotzdem votierten beim Synodalen Weg mehr als zwei Drittel aller Teilnehmenden und auch der Bischöfe für die Einrichtung eines Synodalen Rates.

Vor der ersten Sitzung in Essen formulierte das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) klare Erwartungen: Der Synodale Ausschuss solle öffentlich tagen, wie schon der Synodale Weg. Diskussion erwartet ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp auch in der Frage, welche Mehrheiten der Synodale Ausschuss braucht, um einen Beschluss wirksam zu fassen.

ZdK will keine Zweidrittelmehrheit unter den Bischöfen mehr

Im Interview mit dem Internetportal katholisch.de plädierte sie dafür, anders als beim Synodalen Weg auf eine eigene Zweidrittelmehrheit unter den Bischöfen zu verzichten. "Was wir uns durchaus vorstellen können, ist, dass es eine Zweidrittelmehrheit aller braucht, um die Beschlüsse nicht zu 'leicht' zu machen."

Mit Informationen der KNA und AFP

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